Mein zuverlässiger "Buddy" - der Toyota Landcruiser BJ45



Das also ist er, mein "Buddy", mein treuer und zuverlässiger Begleiter.
Dank der weltweiten Verbreitung, der sprichwörtlichen Zuverlässigkeit und nicht zuletzt wegen meiner langjährigen Verbindung zu TOYOTA kam für mich nur ein Fahrzeug dieser Marke in Frage. Entschieden habe ich mich schliesslich für einen TOYOTA Landcruiser BJ45, mit Dieselmotor, den ich im Sommer 2000 nach langem Feilschen erwerben konnte. Zum Zeitpunkt des Kaufs hatte das Fahrzeug knapp 90'000 Kilometer auf dem Zähler. Abgesehen von ein paar Rostflecken war es in gutem Zustand, was auch die MFK-Prüfung bewies, welche es ohne grosse Reparaturen problemlos bestand.


Was den Ausbau betraf, so entschied ich mich irgendwann für eine Radikalkur ... und für einen GFK-Aufbau. Gründe hierfür gab es einige: um fast 50cm längere Kabine, sehr gute Isolation (40 Millimeter dicke Wände), einfache und zweckmässige Möblierung dank gerader Wände, keine Rostprobleme bei der Kabine, Aufstelldach im Küchenbereich, Fenster, wo man sie braucht, seitliche Eingangstüre, direkter Zugang zum Fahrerhaus.

Beim Ausbau hielt ich mich ans Baukasten-Prinzip, wobei mir jedoch wichtig war, dass mein "Buddy" über ein genügend langes Bett verfügt. 2 Meter lang und etwa 1m breit ist es schliesslich geworden. Das Baukasten-Prinzip hat im übrigen auch den Vorteil, dass man (oder frau) alle Einrichtungsteile problemlos aus- und wieder einbauen kann.

Mit seinem 3B-Motor (die erste Zeit ohne Turbo) ist der Landcruiser zwar nicht besonders kräftig und auch nicht speziell sparsam, dafür ausgesprochen anspruchslos, was die Diesel-Qualität angeht.

Ein grosser Vorteil ist die Servo-Lenkung, welche das Fahrzeug PW-ähnlich manövrieren lässt und vor allem in schwerem Gelände einen nicht zu unterschätzenden Pluspunkt darstellt. Sollte mal nichts mehr gehen, komplettiert eine starke Elektrowinde die umfangreiche Ausrüstung.

In der Folge habe ich ein paar Bilder aufgeschaltet, die einen kleinen Einblick darüber geben, wie aus einem 08/15-Landcruiser schliesslich mein zuverlässiger Partner "Buddy" entstanden ist.



Der Ur-Landcruiser, wie man ihn auf der ganzen Welt kennt. Und so sah mein "Buddy" ursprünglich mal aus.


Nachdem der epochale Entscheid gefallen war, meinem künftigen Reisepartner einen Aufbau aus Polyester-Sandwichplatten zu verpassen, ging es als nächstes darum, die entsprechenden Skizzen und Pläne zu zeichnen. Damit man zumindest ansatzweise eine Ahnung davon bekam, wie "Buddy" nach der "Umbau-Kur" dereinst aussehen würde.



So also sollte mein "Buddy" dereinst aussehen. Hier die Beifahrerseite... ... und hier die Fahrerseite mit der Eingangstür zur Kabine.


Und dann ging's also ans Werk. Mit Stichsäge und Trennschleifer. Vor allem aber mit viel Mut zum Risiko, denn wie es herauskommen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Als erstes kam das Kunststoff-Dach weg. Das war noch relativ einfach, weil es lediglich auf die Seitenteile aufgeschraubt ist. Und ebendiese Seitenteile mussten als nächstes dran glauben. Was schon etwas schwieriger wurde. Als letztes dann wurde der Boden vom Chassis geschraubt (wo möglich) respektive weggeschnitten (wo nötig!). So stand "Buddy" schliesslich "in den Unterhosen" da!

Ach übrigens: die folgenden Bilder sind nicht von allerbester Qualität. Sie wurden mit einer herkömmlichen Kamera aufgenommen, entwickelt und nachher eingescannt. Sorry, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch kein Geld für eine Digital-Kamera. Und was ich an Barem hatte, floss sowieso sofort in den Ausbau von "Buddy" rein.



Heckklappen, Dach und obere Seitenwände sind weg... ... und hier ist auch das Bodenblech bereits abgetrennt worden.


Nachdem das Chassis freigelegt worden war, gings es nächstes darum, alle anfälligen Teile auf Korrosion zu untersuchen und die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Dann wurden die Alu-Träger für die Kabine aufgeschraubt. Schliesslich die Aufhängung für das Reserverad erneuert und die hintere Stossstange total neu aufgebaut (inkl. Rücklicht und 'Katzenaugen').

Als letztes kamen die Bleche dran, die als Befestigungen und Uebergänge zwischen Kabine und Fahrzeug-Vorderteil dienten. Und weil wir schon am "Blechen" waren (in zweierlei Hinsicht!!), wurden auch gleich noch die korrodierten Blechteile unterhalb der beiden Türen erneuert. Diese sind übrigens nicht eingeschweisst worden, sondern mit speziellem Karosserie-Kitt eingeklebt. Obwohl ich am Anfang etwas skeptisch war, muss ich heute gestehen, dass sich dieses Vorgehen bestens bewährt hat: Die Blechteile haben bis heute gehalten.

Damit konnte es nun (endlich!) an den eigentlichen Kabinen-Aufbau gehen. Aufgrund meiner Plan-zeichnungen war eine spezielle Sandwich-Bodenplatte mit eingelegter Holzplatte hergestellt worden, alles in allem fast 6cm dick. Diese wurde nun auf die vorbereiteten Alu-Träger aufgeschraubt und verklebt.  



Die Bodenplatte wird eingepasst... ... dann kommen die Seitenteile.


So ging es also Stück um Stück, respektive Platte um Platte voran. Es wurde gesägt und geklebt und geschliffen (und manchmal auch geflucht). Mein "Buddy" begann langsam aber sicher Gestalt anzunehmen und sich den gezeichneten Plänen anzunähern.

Leider gibts von dieser Ausbau-Zwischenphase keine Bilder, weil ich alle Hände voll zu tun und damit keine Zeit hatte, auch noch die Kamera zu bedienen. Aber wer etwas wissen will, kann ja einfach fragen, oder? 



Es ist soweit: die GFK-Kabine ist fertig... ... und bekommt einen neuen Anstrich verpasst.


Und damit konnte es also losgehen mit dem Innenausbau. In verdankenswerter Weise durfte ich bei befreundeten Schreiner-Kollegen Maschinen und Werkzeuge benutzen. Was aber noch viel mehr Wert war, das waren die unzähligen Tipps und Tricks, mit denen sie mich jeweils wieder auf den richtigen (Handwerker-)Weg brachten. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Claude Moesch und Chrigu Häfliger.

Apropos Dank: Die nun folgenden Bilder hat ein 4x4-Kollege aus Buenos Aires 'geschossen'. Auf seiner Homepage www.parque4x4.com.ar hat er das Innenleben von "Buddy" auf mehreren Seiten ausgeleuchtet und kommentiert. Eine Mega-Büez. Leider ist es nicht so einfach, "meine" Seiten auf seiner Seite zu finden. Am besten, im Suchfeld "Roland" eingeben, dann sollte es eigentlich klappen.

Ich mache es mir etwas einfacher und zeige im folgenden nur die wichtigsten Bilder. Aber ich denke doch, dass diese einen gewissen Einblick über die Vorgehensweise bei "Buddy's" Ausbau geben. Und eben: wer mehr Bildmaterial will, kann ja bei der obenstehenden Adresse anklopfen.



Der fertige "Buddy" - hier auf dem Platz von "Specter Off-Road in Los Angeles. Ein paar Details: Acrylglas-Schutz vor den Scheinwerfern, HiLift auf der Stossstange.

Das Acrylglas habe ich mittlerweile durch ein Gitter ersetzt. Aufklappbares Schutzgitter für die Windschutzscheibe.

Die Motorhaube diente mir als Gästebuch. Seitz-Ausstellfenster - gut, aber leider nicht 100% mückensicher.

Der "Do-it-yourself"-Schnorchel (war die meiste Zeit abgehängt) Dank Hubdach: Stehhöhe im Küchenbereich (Scheiss-Foto)

Der Küchenblock im Heck der Kabine. Der Herd wurde aus Platzgründen jeweils hochgeklappt.

Abwaschbecken und dahinter die Kühlbox. Kühlbox 24V, von oben zugänglich; daneben blieb noch Platz für eine Ablage. 

Unterhalb des Waschbeckens: eine grosse Auszugs-Schublade... ... mit einer cleveren Auszug-Ablagefläche.

Runtergeklappt ist dies das fehlende Teil des Bettes... Gasflasche (mit Sicherheits-Gitter) direkt beim der Kabinen-Tür.

Die "Schalensitze" sind leider nicht von Toyota, sondern stammen aus einem Suzuki Swift...  ;-(( Ablageflächen auch in der Kabinentüre. Die 2 Stangen sind fürs Vorzelt.